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Rauchgenerator für Übungen und Tests in Tunnelanlagen

Für Übungen und Tests in neu errichteten Tunnelanlagen wünschten sich Feuerwehren in Hessen einen Rauchgenerator, mit dem sie ein möglichst realitätsnahes Brandrauchverhalten bei einem grösseren Ereignis in einer Tunnelanlage darstellen könnten. Doch ein solches Gerät gab es bisher nicht. Dies zeigte 2019 eine Marktanalyse von Kreisbrandinspektor Christian Sasse (Werra-Meissner-Kreis). Nach dieser Analyse startete die Entwicklungsarbeit für den Tunnelbrandsimulator FT-SDAN 500, den Volker Heerdt von der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS) bei unserem 7. Online-Forum vorstellte.

In drei Jahren von der Marktanalyse bis zur ersten Übung


Ein Arbeitskreis entwickelte die Leistungsbeschreibung für den Rauchgenerator, doch auf die Ausschreibung 2020 meldete sich zunächst kein Hersteller. «Es war wirklich sehr, sehr schwierig, bis sich dann eine Firma gefunden hat», so Volker Heerdt. 2021 kam es zur Kooperation mit dem Unternehmen Firefog Technology, das den Tunnelbrandsimulator im Sommer 2022 ausliefert. Seinen ersten Test bestand das neue Gerät im Oktober 2022 bei einer Übung im 4,2 km langen Hirschhagen-Tunnel, dem bisher längsten Tunnel an der A 44 und dem zweitlängsten Autobahntunnel Deutschlands.

Technische Details sind auf die Ausstattung der Feuerwehren abgestimmt

Der mobile Rauchgenerator wiegt zusammen mit dem Tandem-Anhänger, auf den er montiert ist, 2,2 Tonnen. Er kann z. B. von einem Mannschaftstransportwagen mit entsprechender Anhängerkupplung gezogen werden. Für die Rauchproduktion ist ein 60 kVA-Stromerzeuger erforderlich, was der Leistung der in Hessens Feuerwehren für die Gebäudeeinspeisung üblichen mobilen Notstromgeneratoren entspricht.

300 Liter Verdampfungsmittel für mehrstündigen Betrieb


Drei bis vier Stunden kann der Rauchgenerator mit seinem Vorrat von 300 Litern Verdampfungsmittel durchgehend betrieben werden, erläutert Volker Heerdt. Die Steuerung erfolgt direkt am Gerät oder über eine Fernbedienung mit einer Reichweite von bis zu 500 Meter. Die ersten Versuche und das beim Online-Forum vorgeführte Video zeigten: Eine Tunnelröhre lässt sich in kurzer Zeit verrauchen. Der erwärmte Kunstrauch steigt zunächst auf. «Er zerfällt nicht sehr schnell und sinkt auch nicht sehr schnell nach unten ab.» Nach den ersten Tests war Volker Heerdts Eindruck: Das Verhalten des Kunstrauchs ähnelt dem von echtem Rauch.

Feuerwehren Hessen können Rauchgenerator ausleihen


Der 110’000 Euro teure Tunnelbrandsimulator an der HLFS kann von Feuerwehren in Hessen für Übungen ausgeliehen werden. Bisher gibt es keine Überlegungen oder Regelungen für ein Ausleihen an Feuerwehren ausserhalb dieses Bundeslandes. Der Hersteller hat den Rauchgenerator als Neuheit in sein reguläres Programm aufgenommen. In einem Video von Austria TV wird das Gerät erläutert und ein Ausschnitt aus der Übung im Strassentunnel Hirschhagen gezeigt. Ein weiteres Video zeigt das Verhalten des Kunstrauchs im Tunnel.