Strassen-Übungstunnel in Balsthal


Im Massstab 1:1 bildet die Übungsanlage in Balsthal die einsatzrelevanten Details eines Strassentunnels ab. Die Kursteilnehmer können über die Portale, einen befahrbaren Querschlag, den überdruckbelüfteten Seitenstollen und Treppen in den Tunnel vorrücken. Bis zu fünf Brandattrappen – vom PKW bis zum Reisebus – werden in die Szenarien integriert. Hinzu kommen bis zu 50 Fahrzeuge als Requisiten, darunter ein Tankfahrzeug und ein Linienbus. Die Angriffswege für die Brandbekämpfung können mehrere 100 Meter lang sein und vollständig verraucht werden. Auch das Suchen und Retten erfolgt dann unter erschwerten Bedingungen. Für die Einführung in die Tunneleinsatzlehre befindet sich in der Übungstunnelanlage ein Lehrpfad zu zentralen Themen.

Übungstunnelanlage in Lungern


In Lungern steht Feuerwehren eine anspruchsvolle Trainingsumgebung zur Verfügung. Lange Angriffswege, grosse Steigungen und starke Gefälle sowie teilweise unebene Böden erfordern eine gute Kondition der Einsatzkräfte. Die Anlage befindet sich tief im Berg und bietet unterschiedliche Übungsumgebungen. Der Technotunnel im Rohausbruch ist 390 m lang und besonders für die Vorbereitung auf eine Tunnelbaustelle geeignet. Ein maximaler Angriffsweg von 650 m über das unterirdische Wegesystem wird zum Belastungstest für Atemschutzgeräteträger. Für das Üben der Brandbekämpfung stehen zwei LKW und eine PKW-Attrappe bereit. Ein zentrales Szenario ist an das Brandereignis im Gotthard Strassentunnel von 2001 angelehnt.

Bahn-Übungstunnel in Balsthal


Im Bahn-Übungstunnel lassen sich durch eine Vielzahl von Variablen die relevanten Einsatzsituationen vom Entstehungs- bis zum Vollbrand nachbilden. Verschiedene, zum Teil sehr lange Angriffswege führen zu den Bahnwagen. Von den vier Wagen sind zwei mit insgesamt 16 Gasbrandstellen ausgestattet. Während der Erkundungsphase erfolgt eine realitätsnahe Kaltbrandsimulation. Der Löschangriff kann von einem der vielen Zugänge aus aufgebaut werden oder ab dem gesicherten Raum in der Attrappe eines Lösch- und Rettungszuges (LRZ). Der LRZ verfügt dazu über Anschlussmöglichkeiten für den Wasserbezug. Darüber hinaus kann eine Bahnstation in ein Übungsszenario integriert und beispielsweise verraucht werden. Die Entgleisung eines Zuges im Tunnel lässt sich ebenfalls simulieren. Hierzu wird ein Triebwagen um 7° geneigt. Ein Durchgang zwischen Tunnelwand und Zug kann zusätzlich versperrt werden.

Bahn-Übungsplatz


Auch ausserhalb eines Tunnels können Bahnereignisse eine grosse Herausforderung für Feuerwehren darstellen. Daher wurde der Bahn-Übungstunnel durch einen Bahn-Übungsplatz ergänzt. Dort steht die Rettung von Personen aus einem umgekippten Bahnwagen im Vordergrund. Herausforderung ist nicht nur der Zugang in den Wagen, sondern auch der Transport von Verletzten im Wagen und nach draussen.

Übungsparkhaus


Das Übungsparkhaus mit drei versetzten Ebenen verfügt über diverse Zugänge und kann auch als Tiefgarage beübt werden. Neben der Brandbekämpfung und dem Suchen und Retten ist das Lüftungsmanagement mit mobilen Lüftern ein zentrales Thema. Dabei gilt es, Flucht- und Rettungswege sowie mögliche angrenzende Gebäude rauchfrei zu halten. Eine weitere Herausforderung ist die Orientierung im Rauch.

Taktikzentrum


Das Taktikzentrum dient der Ausbildung von Einsatzleitern und zur Entwicklung von Einsatzkonzepten. Hierfür stehen drei nebeneinander liegende Planspielräume zur Verfügung, die die beiden Portale und das Tunnelinnere repräsentieren. Die Planspielszenarien werden von unten auf grosse Glasflächen projiziert, auf denen die Kursteilnehmer dann mit Farbstiften ihre Einsatzmassnahmen skizzieren.

Die International Fire Academy spricht hier bewusst von Spiel, weil im Spiel – im Gegensatz zum Ernstfall – jede Taktik gefahrlos ausprobiert werden kann. So lernen die Kursteilnehmer, dass es meist nicht die eine richtige, sondern mehrere taktische Lösungen gibt, die jedoch je nach Situation unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Zum Beispiel: Meist führt der Löschangriff auf der Anströmseite am schnellsten zum Erfolg. Wenn das brennende Fahrzeug jedoch ganz nahe zum Portal steht, dann kann der Angriff durch den Rauch die bessere Variante sein.