Realistisch – aber ohne Lebensgefahr


Bei der Konzeption unserer Übungstunnelanlagen stellte sich dem Didaktik- und Entwicklungsteam (DET) eine schier unlösbare Aufgabe: Die Einsatzbedingungen sollten realistisch nachgebildet werden – aber ohne zu grosse Gefährdung der Übenden. Damit schieden echte Fahrzeugbrände aus. Denn der dabei freigesetzte Rauch wäre so giftig, dass schon kleine Fehler eines Atemschutzgeräteträgers tödliche Folgen haben könnten.

Grösste Herausforderung ist der Tunnel selbst


Die Lösung wurde in Gesprächen mit jenen Feuerwehrkameraden gefunden, die bereits Erfahrungen mit Fahrzeugbränden in Tunneln gewonnen hatten: Nicht Hitze und Rauch, berichteten sie, sondern die grossen Eindringtiefen seien die grösste Herausforderung. Und auf der Anströmseite eines Brandes könne man sogar aufrecht stehen, weil es dort weniger heiss sei als etwa beim Löschen eines voll entwickelten Zimmerbrandes.

Damit hatten wir gelernt: Ein Übungstunnel muss primär die anlagenseitigen Einsatzbedingungen realistisch wiedergeben; also z. B. die räumlichen Dimensionen, die möglichen Anordnungen von Parallelröhren, Sicherheitsstollen, Schutzräumen, vertikalen und horizontalen Zugängen. Und er muss mit realen Strassen- bzw. Schienenfahrzeugen bestückt sein, um daran das Suchen und Retten üben zu können.

Echter Tunnel, simulierter Brand


Das Ergebnis der langjährigen Entwicklungsarbeit sind unsere Übungstunnelanlagen in Balsthal und Lungern, die in allen einsatzrelevanten Details den Originalvorbildern entsprechen. Einzig unrealistisch ist die grosse Zahl von Notausgängen, die jedoch eine Vielzahl unterschiedlicher Übungsszenarien ermöglichen und im Notfall schnellen Zugang zu jeder Stelle der Übungstunnelanlagen bieten.

Einfach gesagt: Unsere Tunnel sind echte Tunnel; ebenso echt sind die Fahrzeuge darin. Nicht ganz echt sind lediglich die Brände. Denn wir verbrennen keine Fahrzeuge, sondern Gas. Echt wiederum sind die Flammen. Auch die Wärmebelastung entspricht annähernd den realen Einsatzbedingungen. Aber: Es wird kein toxischer Rauch produziert. Und im Notfall können diese Brände mit einem Knopfdruck abgestellt werden. Bleibt ein einziger Schönheitsfehler: Der Übungsrauch ist weiss, weil jeder schwarze Übungsrauch giftige Substanzen enthält. Aber selbst mit diesem weissen Übungsrauch lässt sich eine der schwierigsten Einsatzbedingungen real herstellen: Man sieht nichts – oder jedenfalls zu wenig.

Wir machen es absichtlich schwer


Mit hohem technischem Aufwand produzieren wir in unseren Übungsanlagen möglichst schwierige Einsatzbedingungen, um die Kursteilnehmer herauszufordern. Wir stellen ihnen bewusst Fahrzeuge in den Weg. Oder legen die zu suchenden Rettungspuppen genau dort ab, wo man sie zuletzt vermuten würde, um die Übenden zu präzisem Arbeiten zu motivieren.

Unsere Übungsanlagen sind in eine umfassende Infrastruktur eingebettet, die Komfort und Sicherheit bietet, damit sich unsere Gäste auf den eigentlichen Zweck ihres Besuchs konzentrieren können: Lernen, ihr Feuerwehrhandwerk auch unter den widrigen Umständen einer unterirdischen Verkehrsanlage sicher anzuwenden.

Fordern Sie uns heraus!

Auf unseren Übungsanlagen kann jede erdenkliche Einsatzlage dargestellt werden.