Brandeinsätze in Tunneln sind personalintensiv und das Vorgehen muss trainiert werden. Viele Feuerwehren lassen einen Teil ihrer Mannschaft bei uns ausbilden. Doch das genügt nicht. Die Routinen für diese Einsätze müssen mit der gesamten Mannschaft trainiert werden. Deshalb fragten viele Teilnehmer nach Tipps und Beispielen für die Ausbildung am Standort. Daraus entstand ein neues Angebot für Feuerwehren: die Vertiefungsmodule «Ausbildungsmethodik».
Praktisch üben und hilfreiches Feedback geben
Die beiden Vertiefungsmodule «Ausbildungsmethodik» wurden für Feuerwehren entwickelt, die einen Kurs an der International Fire Academy besuchen und einen halben oder einen Tag hinzubuchen wollen, um sich auf die Ausbildung am eigenen Standort vorzubereiten. Im ersten Vertiefungsmodul trainieren die Teilnehmer Feedback zu geben, wie dies von den Instruktoren der International Fire Academy praktiziert wird. Sie lernen, welche Themen am Standort trainiert werden können und was man dazu einsetzen kann. Ausserdem entwickeln sie Lektionen für die Aufgaben «Erkunden», «Suchen & Retten» sowie «Brandbekämpfung». Ergänzend erhalten sie Musterlektionen zu diesen drei Aufgaben, die speziell für die Ausbildung am Standort von der International Fire Academy entwickelt wurden.
Mit geringem Aufwand erforderliche Routinen aufbauen
Ziel ist es, dass die Teilnehmer Ideen für einfache und effektive Übungen am Standort erhalten. Der Zeitaufwand je Musterlektion liegt bei ungefähr 45 Minuten. Die Lektionen sind so konzipiert, dass sie für eine halbstündige Übung gekürzt oder auf eine Stunde ausgebaut werden können. Der Aufwand für die Vorbereitung hängt davon ab, ob eine Übung mit einfachsten Mitteln umgesetzt wird oder beispielsweise Absperrungen als provisorische Tunnelwände aufgebaut und Schrottfahrzeuge zum Üben positioniert werden.
Lektionen direkt ausprobieren
Im zweiten Vertiefungsmodul setzen die Teilnehmer Musterlektionen direkt praktisch um und trainieren dazu auf dem Gelände der International Fire Academy ausserhalb der Übungstunnel. Für dieses Vertiefungsmodul hat Marco Nigg, Produktverantwortlicher der International Fire Academy, gezielt Lektionen entwickelt, die mit kleinstem Aufwand realisiert werden können. «Wir haben festgestellt, dass viele Feuerwehren am Standort noch zu wenig üben, um einen nachhaltigen Ausbildungseffekt zu erzielen. Deshalb zeigen wir, wie einfach die zentralen Routinen vermittelt und gefestigt werden können.»
Ausbildungsberatung zu den Vertiefungsmodulen
Für Feuerwehren, die sich für die Vertiefungsmodule «Ausbildungsmethodik» interessieren, ist Ausbildungsberater Clemens Pessel der richtige Ansprechpartner. «Ausbildungsmethodik ist eines von mehreren Vertiefungsmodulen, die wir Feuerwehren anbieten. Wir prüfen gemeinsam, von welchen Vertiefungsmodulen eine Feuerwehr am meisten profitiert, und bieten dieses dann an.» Ausserdem weist Pessel darauf hin, dass Feuerwehren, die die Detaillektionen am Standort bereits intensiv trainiert haben, einen Intensivkurs in Balsthal absolvieren können, bei dem Einsatzübungen im Vordergrund stehen. «Unsere Angebote greifen ineinander, um die Feuerwehren bestmöglich zu unterstützen. Wie das genau funktioniert, besprechen wir für jeden Einzelfall individuell.»
Verstehen alleine ist kein Garant für richtiges Handeln
Die ersten Feuerwehren stehen mit uns bereits in Kontakt, um die neuen Vertiefungsmodule «Ausbildungsmethodik» an ihren Kurs anzuhängen. Sie freuen sich auf den Blick hinter die Kulissen der Ausbildungsarbeit an der International Fire Academy. Denn was bei den Instruktoren so einfach aussieht und bei den Teilnehmern gut ankommt, will geübt sein. Auch bei der Ausbildungsmethodik gilt: Erst die praktische Erfahrung zeigt, ob eine Lektion nicht nur verstanden wurde, sondern auch danach gehandelt werden kann.
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