Um 0:55 Uhr am 21. Juni 2023 ging der Alarm der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich ein: Wasserstoff-Austritt im Kompressorenraum 2. Untergeschoss. Für Daniel Münzenmayer, seit 37 Jahren Angehöriger der Berufsfeuerwehr Zürich, waren unmittelbar die Erstmassnahmen klar. Wie er den Einsatz erlebt hat, fasst er in seinem Bericht zusammen.
Standard-Einsatz-Regel ist die Basis
Münzenmayers erste Überlegungen betrafen die Eigenschaften von Wasserstoff: Da er leichter als Luft ist und aufsteigt, sind umgehend Messungen erforderlich. Wasserstoff wirkt erstickend, ohne dass dies wahrgenommen wird. Daher unter Atemschutz arbeiten. Wie sieht es mit der Evakuierung des Gebäudes aus? Und wie gross ist die Gefahrenzone zur eigenen Sicherheit einzurichten?
Auch für einen Wasserstoff-Einsatz verfügt die Berufsfeuerwehr von Schutz & Rettung Zürich über eine Standard-Einsatz-Regel. Darin ist bereits vorgesehen, einen ex-geschützten Tunnellüfter anzufordern. Bewährt hat sich zudem, die Experten der ETH aus vielen Übungen persönlich zu kennen und mit ihnen in diesem Einsatz eng zusammenzuarbeiten. Sie kennen das Gebäude und alle technischen Anlagen und verfügen über spezielle Wasserstoff-Messgeräte.
Durch die Zusammenarbeit mit den Experten war es möglich, unter ständiger Messung der Wasserstoffkonzentration in der Luft systematisch alle Zündquellen auszuschalten und bis zum Kompressorenraum vorzudringen. Um den Raum zu belüften, musste die Zugangstür geöffnet werden, um in den Nebenraum zu gelangen. Dieser Schritt war der entscheidende. «Wir wussten nicht: Ist eine kleine Katze oder ein Tiger dahinter?», umschreibt Daniel Münzenmayer die Situation metaphorisch. Das Wasserstoff-Messgerät verfügte über einen langen Fühler, so dass die Tür nur minimal geöffnet werden musste und nach der Messung sofort wieder geschlossen werden konnte. Dann erst entspannte sich die Lage: Es war nur eine geringe Wasserstoff-Konzentration feststellbar. Der herausfordernde Einsatz konnte sicher abgeschlossen werden.
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